Traurig aber wahr: Nur wenige niedergelassene Ärzte kennen sich mit der Vorbeugung und spezifischen Behandlung von Dekubitus aus. Hinsichtlich Verordnung pflegerischer Maßnahmen und unterstützender Hilfsmittel sind viele Fragen offen. Oft fehlt die Zeit, sich mit diesem doch wichtigen Thema auseinander zu setzen. Wird diese Zeit doch von den Krankenkassen nicht bezahlt.
Ihre Fragen zum Dekubitus, seiner Vorbeugung oder Behandlung werden die wenigsten Ärzte umfassend beantworten können oder wollen. Sie sind jedoch verpflichtet, auf Basis der Ermittlung des Dekubitusrisikos eines Betroffenen die für die pflegerischen Maßnahmen notwendigen Hilfs- und Pflegehilfsmittel, Verbandstoffe, Medikamente und Therapien zu verschreiben. Die Maßnahmen und den Einsatz der Hilfsmittel zu begleiten, um den Verlauf zu beobachten und ggf. korrigierend eingreifen zu können.
Machen Sie sich keine Sorgen. Stellen Sie Fragen, reden Sie mit. Sie „stören“ den Arzt nicht, halten ihn nicht von seiner Arbeit ab. Die Vorbeugung und Behandlung von Druckgeschwüren ist seine Arbeit:
Ermittlung des Dekubitusrisikos
Jeder Pflegebedürftige ist dem Risiko ausgesetzt, einen Dekubitus zu entwickeln. Wie hoch dieses Risiko ist, hängt von vielen, individuellen Faktoren ab. Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter Was ist ein Dekubitus? Wie kann er entstehen?.
Für Ihren Hausarzt ist es entsprechend schwierig, das Risiko richtig einzuschätzen. Sieht er doch Ihren Angehörigen nur hin und wieder. Kennt zwar seine Krankengeschichte gut, nicht aber sein häusliches Umfeld. Deshalb:
Auswahl und Ver- bzw. Anordnung von pflegerischen Maßnahmen, Hilfsmitteln und Therapien
Wenn Sie gemeinsam mit den Pflegekräften und, im Idealfall, dem behandelnden Arzt die pflegerischen Maßnahmen, unterstützende Hilfs- und Pflegehilfsmittel, Verbandstoffe, Medikamente und Therapien ermittelt haben, ist es am Arzt, die entsprechenden Verordnungen und Rezepte auszustellen.
Informationen zu wichtigen pflegerischen Themen finden Sie unter
- Tägliche Hautinspektion,
- Mobilisation und Bewegungsförderung,
- Druckentlastung durch Lagerungsmaßnahmen und
- Sanfte Hautreinigung, intensive Hautpflege.
Außerdem informieren wir Sie gerne über Dinge, die Sie bei der Auswahl und Anwendung von Hilfsmitteln gemeinsam mit Ihrem (Haus-)Arzt berücksichtigen sollten.
Bei Gesprächen mit Ihrem Hausarzt beachten Sie bitte:
Begleitung der Maßnahmen und des Einsatzes der Hilfsmittel
Mit der Auswahl und Ver- bzw. Anordnung der Maßnahmen, Hilfsmittel und Therapien ist die Beteiligung Ihres (Haus-)Arztes an der Dekubitus-Vorbeugung und -Behandlung noch nicht beendet.