Wenn Ihr Angehöriger sich nur noch sehr eingeschränkt bewegen kann und keine selbstständigen Lageveränderungen mehr durchführt, müssen die Dekubitus gefährdeten Körperstellen durch regelmäßige Lagerungsmaßnahmen entlastet werden. Druckentlastung ist hier extrem wichtig.

Machen Sie sich bewusst, dass ein Pflegedienst dies selbst bei vier täglichen Einsätzen nicht leisten kann.

Es ist daher zwingend erforderlich, dass Sie zusätzliche Lagerungsmaßnahmen selber durchführen oder organisieren.

Der Einsatz von Antidekubitus-Matratzen oder Antidekubitus-Sitzkissen, die den Auflagedruck auf die Haut reduzieren, können die Lagerungsintervalle verlängern, sie aber keinesfalls ersetzen.

Es gibt viele verschiedene Lagerungskonzepte.

Einige davon sind sehr komplex und nur für die Anwendung durch professionelle Pflegekräfte vorgesehen. Wichtig ist es daher auch hier, zunächst Ihren Arzt und den Pflegedienst zu fragen, ob es bei der Lagerung Ihres Angehörigen krankheitsbedingte Einschränkungen gibt und welche Lagerungsmaßnahmen zur Druckentlastung empfohlen werden.

Die für Ihren Angehörigen wirksamsten Lagerungstechniken, erlernen Sie in den genannten Schulungen oder durch Ihren Pflegedienst.

Für nahezu alle Lagerungstechniken sind Hilfsmittel wie spezielle Kissen sinnvoll. Normale Haushaltskissen sind oft zu groß oder zu weich, schränken die Bewegungsfähigkeit ein oder ermöglichen keine angenehme Liegeposition.

Stellen Sie mit dem Arzt, dem Pflegedienst oder dem Physiotherapeuten einen Lagerungsplan auf und zeichnen Sie auch hier die durchgeführten Lagerungsmaßnahmen auf.

Besonders wichtig ist die Klärung von Lagerungsmaßnahmen in der Nacht.

Hier gilt es, die Bedeutung eines ausreichenden, erholsamen Schlafes für Ihren Angehörigen und Sie selbst mit notwendigen Umlagerungen gemeinsam abzuwägen.