Zur Unterstützung der Dekubitusvorbeugung gibt es eine Vielzahl sinnvoller Hilfsmittel. Sie lassen sich einteilen in

  • Mobilisationshilfsmittel, wie Gleitmatten, Transferbretter, Patientenlifter, Antirutschmatten,
  • Lagerungshilfsmittel, wie Seitenlagerungskissen, Freilagerungskissen, Lagerungsschlangen, Lagerungskeile,
  • Druckentlastende Hilfsmittel, wie Antidekubitus-Matratzen und Antidekubitus-Sitzkissen.

Welche Hilfsmittel für Ihren Angehörigen tatsächlich geeignet sind, muss wiederum durch eine individuelle Betrachtung der Mobilitätssituation, des Krankheitsbildes, des Dekubitusrisikos und der pflegerischen Umstände festgestellt werden.

Grundlage für die Beantragung von Hilfsmitteln ist zunächst ein Rezept des behandelnden Arztes. Zusammen mit dem Kostenangebot, das von einem Sanitätshaus oder einem spezialisierten Dienstleistungsunternehmen erstellt wird, kann das Hilfsmittel bei der Krankenkasse beantragt werden.

Wurde bei Ihrem Angehörigen ein sehr hohes Dekubitusrisiko oder bereits ein Hautdefekt festgestellt, sind druckentlastende Hilfsmittel, insbesondere eine Antidekubitus-Matratze, sofort einzusetzen. Aufgrund der Dringlichkeit stellen einige Krankenkassen ihren Versicherten schon 24 Stunden nach Kostengenehmigung eine druckreduzierende Matratze zur Verfügung.

Sollten Sie nach Ausstellung des Rezeptes mehrere Tage auf eine Antidekubitus-Matratze warten oder eine Ablehnung erhalten, weisen Sie Ihre Krankenkasse eindringlich auf die ärztliche Anordnung und die Pflicht zur Kostenübernahme hin.

Bei der Versorgung Ihres Angehörigen mit Antidekubitus-Hilfsmitteln sollten Sie auf die Qualifikation des Mitarbeiters der Lieferfirma und die Qualität der Beratung achten.

Nur eine examinierte Pflegefachkraft kann beurteilen, welches Hilfsmittel für Ihren Angehörigen am besten geeignet ist.

Haben Sie den Eindruck, dass Sie nicht gut beraten werden oder der Mitarbeiter nicht qualifiziert ist, nehmen Sie das Hilfsmittel nur unter Vorbehalt an.

Ein für Ihren Angehörigen ungeeignetes Hilfsmittel kann zu Nebenwirkungen und Folgeschäden führen.

Seien Sie bei Pauschalaussagen des Lieferanten über die Eignung bestimmter Matratzentypen wie Schaumstoff-Weichlagerungen besonders kritisch.
Generell lässt sich sagen, dass hochwertige Schaumstoff-Matratzen zur Dekubitusvorbeugung bei teilmobilen Patienten, die ihre Liegeposition noch verändern können, gut geeignet sind. Immobile Hochrisikopatienten mit schweren Grunderkrankungen oder bereits bestehenden Dekubitalgeschwüren sind hingegen besser mit energetischen, luftgefüllten Matratzensystemen versorgt.

Lassen Sie sich vom Lieferanten in jedem Fall einen kostenlosen Austausch des Hilfsmittels bei Unverträglichkeit oder einer Dekubitusentstehung zusichern.

Lagerungs- und Mobilisationshilfsmittel sollten Sie in jedem Fall im praktischen Einsatz testen dürfen.

Spezielle Matratzen und Kissen zur Druckentlastung können eine wichtige Hilfe zur Vorbeugung und Heilungsunterstützung leisten. Jedoch müssen Sie als pflegender Angehöriger bei der Versorgung einige wichtige Punkte beachten.