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Stoppt Dekubitus!

Ein Dekubitus geht mit enormem physischen und psychischen Leid für Betroffene und pflegende Angehörige einher. Druckgeschwüre beeinträchtigen die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Sie führen zu Mobilitätsverlust, Behinderungen und im schlimmsten Fall zum Tod. Wir von Carenetic möchten deshalb zum Thema “Dekubitus” aufklären und dazu beitragen, dass in Zukunft dekubitusgefährdete Menschen bedarfsgerechter und besser versorgt werden. Anlässlich des weltweiten Aktionstages “Stoppt Dekubitus” möchten wir als Spezialist im Dekubitusmanagement auf die akuten Missstände in Deutschland aufmerksam machen und Empfehlungen zur Verbesserung geben.

FAKTEN

  • Ein Dekubitus gilt bis auf wenige medizinisch-pflegerische Ausnahmesituationen als vermeidbar.
  • Entsteht ein vermeidbarer Dekubitus, stellt dies einen Verstoß gegen Artikel 2 der Pflegecharta dar, nach der jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch das Recht hat, vor Gefahren für Leib und Seele geschützt zu werden.
  • 600.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland ein oder mehrere Dekubitalgeschwüre. Dies entspricht einem Zuwachs von 100% gegenüber 2007.
  • Über 10.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an Dekubitus.
  • Die Kosten der Dekubitusbehandlung werden in Deutschland auf mindestens 2,5 Mrd.€ pro Jahr geschätzt.

HINTERGRÜNDE

  • Der überproportionale Anstieg von Dekubitalgeschwüren deutet auf dramatische Fehlentwicklungen bei der Versorgung dekubitusgefährdeter Menschen hin.
  • Neben der Bewegungsförderung und einer bedarfsgerechten Lagerung gehört der Einsatz von Hilfsmitteln gegen Dekubitus zu den wichtigsten Maßnahmen, um einem Dekubitus vorzubeugen oder seine Heilung zu unterstützen.
  • Antidekubitus-Hilfsmittel werden zumeist pauschal und nicht nach dem individuellen Bedarf des gefährdeten Menschen ausgewählt. Hieraus resultieren Fehl- und Unterversorgungen die zu gesundheitlichen Schäden von Pflegebedürftigen führen und hohe, vermeidbare Folgekosten für die Solidargemeinschaft verursachen.

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

  • Weiterbildung durch neutrale, unabhängige Fachschulungen.
  • Vermeidung von fahrlässiger Vereinheitlichung der Hilfsmittelversorgung
  • Individuelle und bedarfsgerechte Versorgung mit hochwertigen, druckreduzierenden Hilfsmitteln, ausgewählt durch fachkundiges Personal
  • Regelmäßige Versorgungsüberprüfung und Anpassung der Präventionsmaßnahmen an die aktuelle Risikosituation

7 MAßNAHMEN ZUR DEKUBITUSBEKÄMPFUNG:

  1. Frühzeitige Risikoerkennung
  2. Wissen durch Schulung und Anleitung
  3. Tägliche Hautinspektion
  4. Mobilisation und Bewegungsförderung
  5. Druckentlastung durch Lagerung
  6. Hautpflege
  7. Auswahl und Anwendung bedarfsgerechter Hilfsmittel

 

Carenetic Artikel zum weltweiten EPUAP Aktionstag „Stoppt Dekubitus“ 2020 als PDF