Mobilität messen – Dekubitusrisiko beurteilen

In einer Veröffentlichung der Rechtsdepesche Gesundheitswesen werden die Vorteile des Einsatzes des Mobility Monitor bei der Bewertung des Dekubitusrisikos eines Patienten beschrieben.

2013 01 Rechtsdepesche Mobility MonitorFür viele Bereiche der Medizin und Pflege stehen diverse Screening-, Assessment- und Messinstrumente zur Verfügung. Diese sollen die Basis für eine objektivere Betrachtung schaffen und dazu dienen, die ergriffenen Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.

Im Bereich der Dekubitusprophylaxe kommen hierzu seit längerem zahlreiche unterschiedliche Risikoskalen (z.B. nach Norton, Braden, Waterlow) zur Anwendung. Tatsächlich sind diese aber nicht immer hilfreich und werden inzwischen von vielen Experten in Frage gestellt, da sie häufig nur einen ungefähren Eindruck der aktuellen Situation wiedergeben.

Für die Pflege ist das insofern von besonderer Bedeutung, da der im Rahmen einer Risikoeinschätzung ermittelte Mobilitätsgrad auch ein Hauptindikator für die Notwendigkeit, pflegerische Unterstützung zu planen, darstellt. Hinzu kommt, dass Veränderungen im Krankheitsbild, der Konstitution und die Gabe von Medikamenten – neben vielen weiteren Einflüssen – unmittelbar Auswirkungen auf die Mobilität des Patienten nehmen können. Treten solche Veränderungen ein, besteht unverzüglicher Bedarf, die Pflegeplanung an die veränderte Situation anzupassen.

Pflegende tragen deshalb – nicht nur an dieser Stelle – eine hohe Verantwortung, da man von ihnen erwartet, dass sie das aktuell bestehende Wissen um die Entstehung eines Dekubitus in ihre Risikobewertung einfließen lassen. In der Praxis zeigt sich aber, dass es selbst in Pflegeteams, die ständig zusammenarbeiten und über eine breite berufliche Erfahrung verfügen, zu unterschiedlichen Bewertungen des Dekubitusrisikos bei ein und demselben Patienten kommen kann.“

Für die Praxis bedeutet der Einsatz des Mobility Monitor, „dass sich die Pflegemaßnahmen an den tatsächlich notwendigen Bedarf anpassen lassen. Über- und Unterversorgung können individuell eingeschätzt werden und sind einfacher zu korrigieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Aufzeichnungen des Mobility Monitors ohne besonderen Mehraufwand der Pflegedokumentation hinzuzufügen. Damit wird eine Basis geschaffen, den Pflegeaufwand neutral zu betrachten und gegenüber Dritten beleg- und begründbar zu gestalten.“